Paradigmatische Asymmetrie im altkirchenslavischen Passiv
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Paradigmatische Asymmetrie im altkirchenslavischen Passiv. (2024). JournaLIPP, 2, 83-108. https://doi.org/10.5282/journalipp/72

Abstract

Der folgende Artikel befasst sich mit dem altkirchenslavischen Passivsystem. Ausgangspunkt bildet die Frage, ob die beiden Verbformen, welche zur Bildung passiver Sätze verwendet werden konnten (reflexive Verben sowie analytische
Bildungen mit passivem Partizip und Hilfsverb), tatsächlich gleichberechtigte Substituenten für griechische Passiva und daher beliebig gegeneinander austauschbar waren, oder ob ein parameterabhängiges Verteilungsmuster gefunden werden kann. Die sorgfältige Analyse aller im Codex Marianus enthaltenen Passivsätze zeigt, dass die beiden Bildungstypen im Präsens und im Aorist eine weitgehend komplementäre
Verteilung aufweisen. Dies bestätigt die These, dass eine Kombination aus aspektuellen und temporalen Merkmalen ihre Distribution regulierte. Die minimale Überlappung im
Funktionsbereich der reflexiven und analytischen Formen lässt darauf schließen, dass im AKS die ‘Arbeitsteilung’ zwischen ihnen schon relativ weit fortgeschritten, aber noch nicht vollständig abgeschlossen war.

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